Timber Canyon

Öffnungszeiten: ganzjährig

Parcoursgebühr: 9,50 Euro

Homepage: www.timbercanyon.de

Über Stock und Stein

Timber Canyon, ein Name der in unserer mit Anglizismen vollgepackten Sprache einiges zu versprechen scheint. Die Webseite vermittelt den Eindruck, daß es sich hier um ein großes Projekt handelt - Indianerflair, sowie auch ein Wikingerdorf locken unsere Neugierde. Vor allem  da sich an diese Anlage ein 3D-Parcours anreiht. Also haben wir den Entschluss gefasst die zwei Stunden Autofahrt in Kauf zu nehmen um diesen Parcours zu besuchen. In der Annahme es handelt sich  um einen kommerziellen Parcours, nicht wie die anderen Hobbyparcours die wir bislang besucht haben,  sollte er wohl auch mehr zu bieten haben, starteten wie an einen doch relativ schönen Tag Richtung Fichtelgebirge. Die Anlage war schnell und einfach gefunden. Sie befindet sich in Nähe der Autobahn und die Zufahrt ist auch gut beschildert. Eine Voranmeldung ist unbedingt zu empfehlen, da man sich vor Begehen des Parcours beim Betreiber melden muss um eingewiesen zu werden.

Nach einem kurzen "warmmachen" auf der Einschiessanlage direkt neben dem Parcours-Start, ging es rauf auf den Berg. Man merkt, wir sind im Fichtelgebirge. Der Parcours schlängelt sich seinen Weg nach oben um die Ferien-Anlage herum. Festes Schuhwerk ist hier besonders bei feuchtem Wetter unbedingt zu empfehlen, da es an einigen Stellen steil bergauf geht. Unter uns sehen wir “Wikingerzelte” und “Indianertipis”. Schnell wird aber klar, daß dieser Parcours unseren Erwartungen nicht ganz  entspricht. Er ist mehr ein Rahmenprogramm, ein kleines “Zubrot”, ein kleines Zuckerl für die Leute die hier ihr Wochenende in den oben erwähnten Behausungen verbringen.

 

bär

Aus Position des Schützen wirkt der Bär recht klein - doch diesen Eindruck hat man nur in der Entfernung; tatsächlich ist das Ziel 2,40 Meter hoch

Gleich eines der ersten Ziele hat unsere Aufmerksamkeit erregt. Ein laufender Keiler trifft bei uns genau in die richtige Kerbe - bewegliche Ziele sind nunmal unser Faible. Schön gelöst mit Seilzug und einem Starter, den der Schütze mit dem Fuß bedienen kann.

Einige Ziele sind neu, einige schon etwas betagt und von der Sonne gezeichnet, was aber normalerweise der Sache keinen Abbruch tut. Wenn da nicht einige Ziele etwas unmotiviert aufgestellt wirken würden. Wenn schon mehrere Ziele von einen Block zu beschießen sind dann hätte die Szenerie doch mehr Flair gehabt, wenn es sich dabei um Herdentiere und/oder nachgestellte Jagdszenen gehandelt hätte. Ein Schwein, ein Murmeltier und ein Dachs auf einen Haufen und aus nicht mal 15 Meter Entfernung hatte leider keine wirkliche Atmosphäre. Alleine an diesem Beispiel wäre viel mehr heraus zu holen, zumal der Parcours hier an ausreichend Platz verfügen würde.

Andererseits jedoch hat man wirklich super gestellte 3D-Tiere, wie etwa den Wolf und den Bären die man vom Berg oben beschießt. Diese Ziele werden direkt vom Steilhang beschossen und hier stellt sich auch das richtige "Canyon-Feeling" ein. Beeindruckend schön umgesetzt und es macht Laune! Man ist hier versucht nur der Faszination des Pfeilflugs zu erliegen, wenn er in weitem Bogen in die Tiefe gleitet!

Video: Laufender Keiler und Schüssen in den "Canyon" hinterlassen bleibende Eindrücke

Die Abschusspflöcke verstecken sich schon mal unter darüber gewachsenen Gras und Erdreich, sind aber doch ausfindig zumachen. Wer es gewohnt ist die Abschusspflöcke für Primitivbogen oder für Visierschützen zu finden (Anmerkung: Auf diesem Parcours sind keine Compoundbögen zugelassen) wird enttäuscht, es schießt jeder von dem selben der insgesamt 18 auf dem Parcours vorhandenen Pflöcke.

Pflock

Augen auf! Mancher Pflock versteckt sich erstmal vor dem Blick der Schützen.

Bei mehreren Gruppen auf dem Parcours wird es haarig, da manche Ziele durchaus so stehen, daß die vordere Gruppe in ähnlicher Richtung steht wie die nachfolgende Gruppe schiesst. Kontakt und Absprache sind extrem wichtig! Man sollte sich auch immer vor Begehen des Parcours beim Betreiber informieren, ob bereis Schützen unterwegs sind.

Das "Kein Licht ohne Schatten" Fazit in diesem Fall fällt wie folgt aus: Schöne Szenerien, die diesen Parcours besonders machen werden leider durch gestellt wirkenende Szenerien gestört. Lieber ein paar Tiere weniger stellen. Der Parcours ist schnell genug abgegangen um ihn auch noch ein zweites mal zu geniessen.