Clout Schiessen beim Donauwald Parcours bei Deggendorf am 21.11.2009

Anton Obser und Helmut Werner hatten in der Woche zuvor kurzfristig zu einem kleinen Clout-Turnier eingeladen. Gelesen hatte ich ja schonmal darüber und auch mit dem Gedanken gespielt mal so ein Weitschiessen aufzusuchen. (Wie wohl bei jedem Zielschiessen gibt es hier weltweit verschiedene Regelwerke und Vorbilder an denen man sich orientieren kann. Für traditionelle Schützen vermutlich am interessantesten die British Long-Bow Society; Wikipedia - Clout Archery, ) Hierbei handelt es sich um eine der ältesten Wettkampformen, die neben Roving-Marks im Mittelalter eigentlich als Übungschiessen für militärische Bogenschützen verwendet wurde. Die Vorfreude war also schon auf der Hinfahrt groß.

Kesselgulasch Kesselgulasch 2

Anton hatte eine Wiese auf leicht abschüssigem Gelände in der Nähe des DonauWald Parcours zur Verfügung, mit den Zielflaggen (Clouts) und die Zielzonen darum mit Trassierband Markierungen vorbereitet. Die Ziele befanden sich für Damen in 110m und für Herren in 165m Entfernung. Um die Flagge, befanden sich drei Zielzonen - ein Treffen der Flaggenstange brachte fünf Punkte, Pfeile in den äusseren Zonen drei, zwei oder einen Punkt. Geschossen wurden zwölf Durchgänge zu je sechs Pfeilen und die Punktzahlen schliesslich addiert.

Ziel Clout-Ziel Catch 1

Eingepackt hatte ich den Reiterbogen und vor Ort kam mir die 165 Meter Strecke dann doch schon beeindrucken weit vor. Doch beim leichten bergab-Schiessen mit Rückenwind musste man zu meiner Verwunderung sogar darauf achten das Clout nicht deutlich zu überschiessen. Meine weitesten Holzpfeile schlugen bei ca. 180 m ein und wer Carbonschäfte verwendete, der musste den Abschusswinkel wirklich steiler als 45 Grad wählen, sonst verirrte sich so ein Leichtgewicht schon mal über 200 m weit. Da das bergab gelegene Ziel danach als Startpunkt für das zurückschiessen galt, hatte man im Gegensatz dazu natürlich beim bergauf Schuss mit dem Gegenwind zu rechnen. Die Pfeile gingen hier deutlich kürzer und kaum einer übertraf das abgesteckte Zielgebiet. Überhaupt hat mich erstaunt wie genau die Pfeile auf diese Strecke doch teilweise gruppierten wenn man in einem Durchgang immer den gleichen Abschusswinkel erreicht hatte.

Ahornbogen

Auch das Zuggewicht der Bögen stellte sich ab 40lbs als problemlos ausreichend für die weiteste Distanz heraus. Nur ein Teilnehmer mit einem 35lbs Recurve wählte schliesslich das 110m Ziel, weil die bergauf Schüsse mit Gegenwind die Pfeile generell etwas zu kurz gehen liessen. Dieses Schnuppern in eine neue Herausforderung war natürlich auch gleich wieder der beste Anlass zum Fachsimpeln und Vorplanen welche Pfeile am geeignetsten hierfür wären und was man sich im Winter nun wieder basteln kann.

Für die Verpflegung der Meute war durch Anton mit Kesselgulasch am Mittag und Kaffe und Kuchen nach dem Turnier Bestens gesorgt. Von hier aus noch ein herzliches Danke!

Das ganze hat soviel Spass gemacht, dass wir nach der Turnierwertung noch ein paar Spass-Durchgänge gemacht haben. Und wie man auf den Fotos sehen kann konnte uns erst der Sonnenuntergang stoppen! Das war aber längst noch nicht Ende des Tages, denn bei einem gemütlichen Bier konnte noch am Lagerfeuer weiterdiskutiert werden und auch der Vorschlag so einen Clout-Tag im nächsten Jahr zu wiederholen ist selbstverständlich gefallen. Und ich spiele schon mit dem Gedanken mir einen schönen Satz Pfeile extra für´s Cloutschiessen zu bauen - die Winterabende müssen ja genutzt werden.

Tom